"DIE TEUFELSKÄTHE" - 1. Dezember 2007

In der Kölner Philharmonie setzte Gerd ALBRECHT pünktlich zur weihnachtlichen Märchenzeit seine 1999 begonnene Reihe der Dvorák-Opern in diesem Jahr mit der "Teufelskäthe" fort. In Tschechien steht das Stück seit seiner Uraufführung 1899 immer wieder auf dem Spielplan, hierzulande ist die "Käthe" fast unbekannt.

Dabei ist dies doch eine der wenigen Opern Dvoráks, die auch oder sogar besonders auf der Bühne zum Leben erwachen. Der Geschichte von der gierigen Fürstin und ihrem bösen Hofmarschall, der dicken Käthe, dem pfiffigen Schäfer Jirka und jeder Menge Teufel hat Dvorák unbändiges Leben und Lebendigkeit eingehaucht.

Leben, das die Darsteller auch in dieser konzertanten, tschechisch gesungenen Aufführung zeigten. Allen voran Michelle BREEDT in der Titelrolle, die die zeternde, keifende Käthe, vor der sogar die Teufel Angst haben, nicht nur mit sichtlichem Genuß spielte, sondern auch der Gefahr widerstand diese zu brüllen und ihr stattdessen ihre technisch ausgereifte, perfekt gestaltete Stimme lieh.

Peter MIKULÁŠ, mit profundem Bass, mußte als gepeinigter Teufel Marbuel nicht nur mit der Käthe tanzen sondern diese in die Hölle tragen, was der mit großem Fußweh bezahlt. Selbst Arutjun KOTCHINIANs stimmgewaltiger Oberteufel Luzifer kommt gegen die Käthe nicht an, wie sollte es da dem dritten Baß der Runde, der Höllenpförtner (Carsten SABROWSKI) besser ergehen?

Am Ende wird die böse Fürstin (mit stählernem Sopran Olga ROMANKO) vor der Hölle verschont, indem der schlaue Schäfer Jirka (der ausdrucksstarke Peter STRAKA) ihr zunächst die Abschaffung der Leibeigenschaft abringt und dann dem Teufel, der die Fürstin bereits holen will, mit der Käthe droht.

Ein großer Spaß ist das, unterstützt vom PRAGER KAMMERCHOR und dem WDR RUNDFUNKCHOR KÖLN (Einstudierung Philipp AHMANN) sowie dem WDR SINFONIEORCHESTER KÖLN, das unter der feinfühligen Leitung von Gerd Albrecht zum Tanz aufspielt. Gern möchte man dieses Stück auf der Bühne erleben, aber immerhin ist die Produktion für die CD mitgeschnitten worden. Hoffentlich wird diese Reihe auch weiterhin fortgesetzt. KS