Zum Ende der Intendanz Dietrich von Oertzens veranstaltete das Theater Lübeck ein Fest mit ungewöhnlichem Programm. Die Mitglieder des Opern- und Schauspielensembles präsentierten sich auf eher exotischen Gebieten.

Der Hausherr moderierte den Abend, für den es aus Überraschungsgründen kein Programmheft gab, selbst. Souverän und mit so manch ironisch gewürzter Plauderei ließ Dietrich VON OERTZEN eher Kurzweil denn Wehmut aufkommen. Ein Abschied, der mehr war als die bloße Widerspiegelung eines Jahrzehnts qualifizierter Bühnenintendanz: ein Abend mit künstlerischen Glanzstücken und einfach Spaß.

Angela NICK und Joe TURPIN bewiesen gleich zu Beginn mit "Time to say goodbye", daß man nicht blind sein muß, um schlechte Musik zu qualifizierten Duettgesang zu machen.

Neben dem ULTIMATIVEN LÜBECKER GITARRENENSEMBLE, das mit Präzision und Fingerfertigkeit bekannte Stücke ausgefeilt choreographiert auf die Bühne brachte, rissen auch Patrick BUSERT, Roberto GIONFRIDDO und Anton KUHN mit ihrer Drei Tenöre-Parodie das Publikum zu Lachstürmen hin.

Dorin MARA bahnte sich als stimmgewandter Figaro ("Largo al factotum") den Weg durch das Orchester, und Mario DI MARCO sang seine Version von Sinatras "My Way".

Grandios waren Roberto Gionfriddo und Klaus ESCH in ihrer Darbietung als Ernie und Bert in der "Diskussion" um einen Regenschirm und das Wetter sowie mit "Ein Freund, ein guter Freund!" als Gesang auf die Männerfreundschaft an sich.

Die LÜBECKER PHILHARMONIKER gaben unter der Leitung von Ludwig PFLANZ der musikalischen Seite des Abends eine würdige, aber schmissige Begleitung.

Nach dem Ende des sehr gelungenen ersten Teils wurde das Theaterfest in verschiedenen Räumen des Hauses fortgesetzt. Die Klaus-Hillebrecht-Band spielte erstklassig zum Tanz auf der Bühne bis irgendwann gegen halb zwei jemand das Licht einschaltete und so unmißverständlich das Ende einläutete... AHS