"DON CARLOS" - 9. Oktober 2005 (Ergänzung)

Dieser Abend brachte zwei Plus- und einen Minuspunkt. Letzteren stellte Mario DIAZ (Carlos) dar, dessen Leistung keine positive Steigerung aufzeigte. Im Gegenteil, die Stimme klingt noch angegriffener (wer hätte gedacht, daß dies möglich wäre, ich nicht) und brüchiger. Insgesamt alles sehr unschön.

Begeistern konnte dagegen Monika WALEROWICZ als Eboli, der beides, Schleierlied und Arie, fulminant gelang, und die Machtbesessenheit, Galanterie und Liebe so geschickt vereint, daß dieses komplexe Rollenbild vom ersten Auftreten an den Zuschauer fesselt.

Wesentlich zum Gelingen des Abends trug Frank Maximilian HUBE am Pult bei, der das Orchester dazu brachte, die Musik Verdis so schön klingen zu lassen, daß es wehtat. AHS

P.S. Die vielen offenen Fragen zur Inszenierung bleiben. Zwar stehen mittlerweile sechs Deputierte auf den ausgehängten Besetzungszetteln, wobei häufig nur fünf auf der Bühne agieren, und weshalb Posa und sie nun alle Welt ausgerechnet mittels eines Stücks Golfplatzrasens von der notwendigen Freiheit des flandrischen Volkes überzeugen wollen, konnte mir bis jetzt auch niemand erklären.