"GRISÉLIDIS" - 24. November 2006

Der gute Eindruck der Premiere verfestigte sich, was Inszenierung, Dirigat und Solistenleistungen anging. An diesem Abend waren zwei Alternativbesetzungen zu hören.

Patrick BUSERT wertet den Alain deutlich auf. Da steht nunmehr endlich eine Figur auf der Bühne, mit der man mitleidet, die weit mehr ist als der "Mann mit den Zetteln". Zudem hat sich bestätigt, was wir schon im "Herring" feststellen durften: die Tenorstimme hat an Fülle gewonnen, speziell die Mittellage hat sich vergrößert, ohne dabei zu Lasten der Höhe zu gehen.

Radoslaw WIELGUS als Marquis hingegen war der Premierenbesetzung Gerard Quinn deutlich unterlegen. In seinen besseren Momenten verbreitete er gepflegte Langeweile, in den schlechteren verrutschte ihm die Stimme regelmäßig nach hinten in den Hals. Zudem wirkte er in keiner Sekunde so, als wüßte er, worum es eigentlich geht. AHS & MK