„LE ROI DAVID" - 26. September 2003

An diesem Abend stand nur ein einziges Stück auf dem Programm des Konzerts der Reihe „Paradisi Gloria“. Aber ein Stück wie Arthur Honeggers „König David“ braucht auch keine Begleitung.

1921 als Musik zum gleichnamigen Schauspiel von Rene Morax geschrieben und 1923 dann für die konzertante Aufführung umgearbeitet, lebt der symphonische Psalm nach wie vor zu einem nicht geringen Teil von der textlichen Klammer durch den Erzähler. Ors KISFALUDY sprach den französischen Text mit großer Dramatik und Musikalität, ohne dabei ins Kitschige abzugleiten. So schuf er einen Rahmen, in dem sich das MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER unter seinem Chefdirigenten Marcello VIOTTI und der wieder einmal wundervoll homogen klingende CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNK (Einstudierung: Michael GLÄSER) entfalten konnten.

Dem Chor als Volk Israels, den Kriegern und Priestern werden David und seine Psalmen in Form dreier Solisten gegenüber gestellt. Christine BUFFLE mit in der Höhe etwas strapaziertem Sopran, Brigitte BALLEYS in sinnlichem Alt und Fabrice DALIS mit strahlendem Tenor zeigten jeweils Facetten dieses biblischen Herrschers, der mal als Triumphator beim Sieg über Goliath, dann aber auch als Verführer einer verheirateten Frau oder als vom Stolz Zerfressener in die Geschichte eingegangnen ist. Julia STEMBERGER als die Hexe von Endor gab ihre Figur allerdings eher als kreischende Alte, denn als mächtige Magierin.

Am Ende löst sich die vielschichtige Fabel in versöhnendem D-Dur mit fast himmlischen Klängen auf, zu denen dann auch die AUGSBURGER DOMSINGKNABEN ihren Teil beitragen konnten. KS