„MANON“- 13. Februar 2005

Auch wenn Jules Massenets „Manon“ keine wirklich Unbekannte ist, so war doch auch sie länger nicht in München zu hören, bevor jetzt Marcello Viotti sie auf das Programm der Sonntagskonzerte des MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTERs setze. Viotti hätte sie auch selbst dirigieren wollen, brach aber während der Proben zusammen, mit welch tragischem Ende ist nun bekannt. Für ihn sprang kurzfristig der spanische Dirigent David GIMÉNEZ ein und trug seinen Teil zum Erfolg des Abends bei.

Auch konzertant entfaltet die Oper ihren Charme, besonders wenn sie von einem so stimmigen Paar wie Alexia VOULGARIDOU in der Titelrolle und José BROS als Des Grieux angeführt wird. Sie überzeugte mit leuchtendem leichten Sopran, der ihren Lebenshunger, aber auch ihre Verzweiflung wunderbar zum Ausdruck brachte, und er strahlte neben ihr als wahrhaft Liebender.

Umgeben waren die beiden von Christine BUFFLE, Blandine STASKIEWICZ und Elodie MÉCHAIN, die Manons Freundinnen wie aus einen Guß sangen, Jean-Luc CHAIGNAUD als Lescaut, mir im zweiten Akt nicht skrupellos genug, einem kraftvollen Dan DUMITRESCU als Vater Des Grieux, dem Brétigny von Olivier HEYTE und, nicht zuletzt, einem wundervoll komischen Rodolphe BRIAND als Guillot. Das Publikum ist also auch an diesem Abend mal wieder voll auf seine Kosten gekommen. KS