PARADISI GLORIA KONZERT - 18. Februar 2005

Der neue Schwerpunkt der Paradisi Gloria Konzerte heißt „Jesus – sein Leben, sein Wirken“. Begonnen wurde diese Reihe allerdings quasi am Ende mit den sieben letzten Worten. Und die Paradisi Konzerte wären nicht was sie sind, spielten sie hier wie alle anderen Haydn. Nein, hier wurde eine Architektur gewoben, wie sie typisch für diese Konzerte des MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTERS ist.

Begonnen wurde mit Arvo Pärts „Collage über B-A-C-H“ für Streicher, Oboe, Cembalo und Klavier. Damit war die Richtung vorgegeben, Bach in Verbindung mit zeitgenössischer Musik zu zeigen. Es folgte eine Durchmischung von Luise Rinsers „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuz“, stimmgewaltig vorgetragen mit rauer Tiefe von Maria BECKER, im Wechsel mit Sofia Gubaidulinas „Sieben Worte“ für Cello (Julius BERGER), Bajan (Elsbeth MOSER) und Streicher. Auch hier ist die ganze Urgewalt archaischer Klänge zu spüren, die in aller Rauheit genaues Spiegelbild der Leiden Christi sind.

Den jeweils versöhnlicheren Abschluß boten Choräle aus der Johannes- bzw. Matthäuspassion, gesungen vom CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS. Ganz ging das Konzept allerdings nicht auf, denn die kurzen Choräle waren gegen die beiden anderen längeren Teile jeweils zu wenig gewichtig, konnten ihre Wirkung nicht recht entfalten. Robert KING am Pult ordnete und unterstützte den Abend mit sicherer Hand. KS