KONZERT PAOLO GAVANELLI - 24. Mai 2009

Es war der Abend des Paolo GAVANELLI, einer derzeit selten gehörten Baritonstimme am Münchner Opernhimmel, der mit seinen ausgefeilten piani, seiner Bühnenpräsenz in allen Vorträgen diesen Abend zu seinem machte, obwohl "Vite e Voce" dazu eine Sopranstimme engagierte. Für die erkrankte Adriana Kucerova hatte man Marianna PRIZZON auf die Schnelle gefunden, die mit einem metallischen Stimmtimbre den Abend gut über die Runden brachte, vor allen Dingen konnte sie sich gut mit Paolo Gavanellis Vortrag in seiner Paraderolle des "Rigoletto" abstimmen. Paolo Gavanelli ist Rigoletto, seine Auffassung der Rollengestaltung ist einfach perfekt und durchdacht, zumal seine berühmten leisen und doch kräftigen Baritontöne hier besonders zum Tragen kommen können. Selbst bei der konzertanten Interpretation dieser Partie zeigte er durch Gesten und körperlichen Einsatz dazu noch bestes Darstellungsvermögen.

Eine große Steigerung war dieser 2. Teil des Konzerts nach der Pause, zumal der erste Teil etwas verhalten begann mit der Ouvertüre zu Mozarts "Don Giovanni" und Paolo Gavanellis Leporello Arie "Madamina". Sehr bescheiden als Zerlina lernte man hier die Stimme von Marianna Prizzon kennen, die sich aber im Laufe des Abends nicht nur durch ständigen Kleiderwechsel steigern konnte. Mit "Quel guardo il cavalliere" aus "Don Pasquale" setzte diese ein, während Paolo Gavanelli im ersten Teil einen sehr dramatischen Ezio aus "Attila" vorstellte, und mit einer Arie aus "Ernani" mit gleichem Vortragskönnen vor der Pause abschloß.

Angela BROWER und Igor BAKAN, zwei junge Stimmen in den Rollen der Giovanna und des Monterone fügten sich in ihren kurzen Passagen gut in den Konzertabschluß mit Ausschnitten aus Verdis "Rigoletto" ein.

Massimilano MURRALI stellte sich an diesem Abend als Dirigent des MÜNCHNER OPERNORCHESTERs vor, er führte seine Musiker gut durch den Abend und steigerte sich und das Orchester am Schluß in den Ausschnitten aus "Rigoletto".

Das Publikum des zu drei Vierteln besetzten Herkulessaals spendete viel Beifall, vor allen Dingen feierten die Gavanelli-Fans ihren derzeit auf der Opernbühne Vermißten. ISt