GALAKONZERT ANGELA GHEORGHIU - 27. Juli 2009

Die selten in München weilende Angela GHEORGHIU ließ das Publikum ins Nationaltheater strömen. Und sie kam nicht alleine, sie brachte sich für die Duette einen Tenor mit, nämlich den Rumänen Marius MANEA, der in München damit sein Debüt geben konnte. Die beiden siedelten sich in ihrer Programmwahl bei Giuseppe Verdi und dem italienischen Verismo an. Dabei ließen sie mit den von ihnen gesungenen Opernreißern die Herzen des Publikums höher schlagen.

Schon zu Beginn erklang unter dem Dirigat von Keri-Lynn WILSON, die das MÜNCHENER STAATSOPERNORCHESTER und die Sänger durch den Abend führte, sehr dramatisch die Ouvertüre zu Verdis "La forza del destino". Leider waren die weiteren Orchesterstücke wie die Intermezzi aus "Manon Lescaut" und "Cavallaria rusticana" etwas zu langsam, wobei offenbar die Trompete am Abend Schwierigkeiten hatte, was bei der Zugabe am Schluß deutlich zu hören war.

Die beiden Protagonisten des Abends stellten sich dann gleich zusammen vor mit "La Traviata" ("Parigi, o cara"), bei dem sich der Tenor Marius Manea dem Publikum präsentierte. Eine gute Tenorstimme mit gewöhnungsbedürftigem Stimmtimbre, manchmal nicht ganz sicher im Vortrag. Gut gesungen war "Che gelida manina" im 1. Teil, wobei "Quando le sere al placido" aus Verdis "Luisa Miller" im 2. Teil, vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen, einige Unsicherheiten aufwies.

Angela Gheorghiu hingegen konnte mit ihrem Vortrag aus La Wally "Ebben? Ne andrò lontana" gleich ihren ersten Erfolg verbuchen, in dem sie ihr großes Talent, im Verismo zu Hause zu sein, vorstellte. Eine perfekt geschulte warme Stimme mit piani-Können, diese allerdings kamen manchmal etwas zu leise und kaum hörbar, die auch dramatische Töne findet und die vor allen Dingen eine unglaublich starke Bühnenpräsenz aufweist. Angela Gheorghiu präsentiert im gestenreichen Vortrag die große Operndiva, schon allein durch ihre attraktive Erscheinung (im Laufe des Abends zeigte sie sich in drei verschiedenen Abendroben).

In den Duetten mit Marius Manea führte sie ihn, in "L'elisir d'amore" ("Caro elisir") zeigte sie sich auch von der koketten Seite, während nach der Pause das selten gehörte Duett aus "L'amico Fritz" von Pietro Mascagni "Suzel, buon di" von den beiden Protagonisten sehr eindrucksvoll gesungen wurde.

Frau Gheorghiu schloß ihren Solo -Arien-Vortrag mit einem eindrucksvollen "Un bel di vedremo" aus "Madama Butterfly" und rundete damit ihren Gala-Abend ab. Mit "O soave fanciulla" verabschiedeten sich die beiden, hatten aber noch einige Zugaben im Gepäck, unter anderem erklangen neben "O mio babbino caro" und dem Trinklied aus "La Traviata" auch Zarzuelas, darunter auch Domingos Paradestück "No puede ser" und ein Novum, nämlich "Granada" im Duett.

Mit Kaiser Franz Josephs Zitat "es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut" mag dieser Abend in Erinnerung bleiben. ISt