LIEDERABEND AGNES BALTSA - 24. Juli 2010

Lieder ihrer griechischen Heimat in der Orignalsprache, komponiert von griechischen Komponisten, die außer Mikis Theodorákis in Deutschland kaum jemand kennt, die in ihrer Gesamtheit die griechische Seele widerspiegeln, in denen man in Gedanken die Bläue des Meeres, das Schaukeln der Wellen und die Hitze an einsamen Stränden vor sich sieht, stellte in ihrer altgewohnten Bühnenpräsenz, gepaart mit ungewöhnlicher Ausdrucksstärke im Vortrag eine langvermißte Stimme in München vor - Agnes BALTSA.

Diese griechischen Liedkomponisten waren allesamt in der Jetztzeit zu finden, so Mános Hadjiddákis, Stavros Xarhákos, Vassilis Tsitsánis, Sapiros Peristéris und der schon erwähnte Mikis Theodorákis und waren für das Liedprogramm dieser großen Operndiva geradezu auf den Leib geschrieben. Mit drei Zugaben, in denen sie das 2. Lied opernhaft mit der ihr eigenen Mezzotiefe (sie erinnerte dabei an ihre großen Rollen u. a. wie die Carmen und die Eboli) ausdrucksstark dramatisch vortrug, beendete sie mit stehenden Ovationen des Publikums diesen ihren eigenen Abend. Mit dem letzten Lied vor der Pause von Vassilis Tsitsdnis konnte sie sich zudem auch von einer humoristischen Seite zeigen.

Begleitet wurde Frau Baltsa von dem jungen griechischen Pianisten Achilleas WASTOR, dessen unwahrscheinlich beeindruckenden Piani-Künste das Publikum begeisterte, er konnte aus seinem Instrument eine selten gehörte Instrumental-Leistung herausholen, allerdings entkam diesem wundervollen Pianisten kaum ein Lächeln, warum? Er konnte vor allen Dingen in seinen Solovorträgen mit Stücken von Tsitsánis und Xarhákos, und nach der Pause mit drei Pianostücken von Hadjidákis das Publikum begeistern. Er wird als Interpret der zeitgenössischen Musik wie kaum einer seinen Weg machen können.

Wieder einmal ein Highlight der Münchner Opernfestspiele. I.St.