LIEDERABEND PAVOL BRESLIK - 28. Juli 2011

Mit den "Zigeunerliedern" von Antonin Dvorak startete Pavol BRESLIK sein Liedprogramm unter der einfühlsamen und ganz auf den Sänger eingehenden Piano-Begleitung von Amir KATZ. Diese "Zigeunerlieder" drücken die Sehnsucht, die Gefühle von Freiheit, Liebe und Leid des fahrenden Volkes aus, und Pavol Breslik gelang es, in der Originalsprache gesungen, diese Lieder durch seinen exzellenten Vortrag ausdrucksvoll dem Publikum nahe zu bringen. Solch ein Vortrag gelingt nur, wenn der Sänger die wohltönenden Pianistellen, wo auch ab und zu ein Fortissimo erklingen darf und muß, technisch färben kann. Herr Bresliks lyrisch sanft kräftiger Tenor erfüllt diese Voraussetzungen voll und ganz, so daß auch die in italienischer Sprache vorgetragenen "Tre sonetti di Petrarca" von Franz Liszt kompositionsgerecht und ausdrucksvoll gesungen vor der Pause nur zu einer weiteren Steigerung des Vortrages führen konnten.

Nach der Pause sang der slowakische Tenor in deutscher Sprache. Er trug vollendet abgerundet, ausdrucksbetont und vor allen Dingen mit bester Textverständlichkeit Robert Schumanns "Dichterliebe" vor, und zeigte die Gefühle eines unglücklich Verliebten durch seinen perfekten Gestaltungsvortrag auf, wobei besonders das Bravourstück daraus "Ich hab' im Traum geweinet" sich zum Höhepunkt gestaltete. Es gelang dem Tenor mit seinem Liedbegleiter, das Publikum zu einer bei Liederabenden selten auftretenden Faszination zu bringen.

Nach nicht enden wollendem Applaus gab es vier Zugaben mit Liedern von Robert Schumann, Vincenzo Bellini und zwei slowakischen Liedern, eines davon a capella gesungen, die Noten dazu holte sich Herr Breslik auf humoristische Weise aus der Garderobe. Aus den gesamten Liedvorträgen konnte man die Sangesfreudigkeit eines jungen sympathischen Tenors entnehmen, der sich bereits an die Weltspitze gesungen hat und der es in dieser Form auch bleiben wird. I.St.