"MARIA STUARDA" (konzertant) - 2. Dezember 2011

In Gaetano Donizettis Belcanto-Meisterwerk "Maria Stuarda", das die Geschichte der unglücklichen, später enthaupteten Königin von Schottland Maria Stuart erzählt (Libretto Giuseppe Bardari), stellte Vita e Voce eine stimmliche Bestbesetzung vor, nämlich konnte für die Titelpartie Krassimira STOYANOVA gewonnen werden, die diese ungeheuer schwere Belcanto-Partie mit ihrer enorm gut ausgearbeiteten Stimmtechnik, gerade zum Schluß, bestens disponiert, gestalteten konnte. Frau Stoyanova ist für Opernkenner immer wieder ein Garant für eine bestinterpretierte Sopranpartie, aber mit dieser Belcanto-Partie hat sie ihrer Soprankarriere den Stempel einer der besten Sopranistinnen der Opernbühne derzeit zusätzlich noch aufgedrückt.

Für die erkrankte Mezzo-Kollegin Vesselina Kasarova sprang sehr kurzfristig als Elisabetta eine Sopranistin ein, nämlich Alexandrina PENDATSCHANKA, deren gut geführter Sopran eine gute Tiefe hat, um die vom Komponisten gewollte Mezzopartie singen zu können. Da das Werk nicht so bekannt ist, kann nicht ergründet werden, ob für diesen Abend die Partie der Elisabetta für eine Sopranistin umtransponiert wurde.

Für die Tenorpartie des Roberto, Graf von Leicester debütierte in München Stephen COSTELLO mit einer sehr gut geschulten höhensicheren und ausdruckbetonten Stimme, man würde ihn gerne einmal in der ein oder anderen Partie an der Staatsoper München hören wollen. Der angenehme und ausdrucksfähige Bariton von Adam KIM war an diesem Abend in der Rolle des Lord Cecil zu hören, auch der Bassist Gheorghi KIROF gestaltete den Talbot rollengerecht, ebenso Ashley THOURET die kleinen Rolle der Zofe Anna.

Massimiliano MURRALI dirigierte ein MÜNCHENER OPERNORCHESTER (aus welchen Musikern verschiedener Orchester es sich zusammensetzt, ist nicht zu ergründen) mit großer Einfühlsamkeit in die Komposition, gerne würde man ihn des öfteren am Pult eines Orchesters sehen. Die Choreinstudierung des MÜNCHENER OPERNCHORS war bei Andreas HERRMANN in den besten Händen.

Alles in allem freuten sich Ohren und Herz, so ein fast vergessenes Werk des großen Donizetti in dieser perfekten, leider konzertanten, Form auf der Bühne zu sehen. ISt