"DER KARNEVAL DER TIERE" - 27. April 2012

Anläßlich des 60. Geburtstags des MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER gab es in der Reihe Klassik zum Staunen ein besonderes Kleinod für Kinder und Erwachsene, nämlich den "Karneval der Tiere" des französischen Komponisten Camille Saint-Saens. Wie ein Komponist gerade auf so eine Kompositionsidee kam, war leider aus dem Programmfaltzettel nicht zu ergründen, man weiß aber, daß der Komponist die Melodien zu dieser großen zoologischen Fantasie schon sehr früh für seine Schüler verwendet , sie aber erst zwanzig Jahre später aufgeschrieben hat und das Werk erstmals bei einem Faschingskonzert dann aufgeführt wurde. Leider wird es heutzutage selten aufgeführt, ist aber immer wieder eine Freude für Kinder und junggebliebener Erwachsener.

Der Erzähler Gerd ANTHOFF, der im übrigen die Texte selbst verfaßte, machte diesen Vormittag zu einem unvergeßlichen Erlebnis, da seine Texte nicht besser den Vorstellungen eines tierischen Karnevals entsprechen können, humorvoll und kind- und erwachsenengerecht schilderte er lebendig einen Aufmarsch aller im Werk vorkommenden Tiere vor dem Prinzregententheater.

Unterstützt wurde Herr Anthoff natürlich vom verkleinerten Rundfunkorchester unter der jungen Dirigentin Ariane MARIAKH, die sich dem Publikum angenehm präsentieren konnte. Dazu standen ihr auch exzellente Orchestermusiker, quasi für jedes Tier ein Solist zur Verfügung, so u.a. die Flötistin Christiane DOHN beim "Vogelhaus" und Uladzimir SINKEVICH am Violoncello beim "Schwan", besonders eindrucksvoll für die Kinderseele der Kontrabaß beim "Elefanten". Dazu gesellte sich das Klavierduo GRÖBNER-TRISKO. Die beiden Damen zeigten gerade bei den sich in den Karneval eingeschlichenen "Pianisten" und nicht nur hier ihr großes Können.

Bei den einzelnen Auftritten der Tiere im Karneval stellten die SCHÜLER DER BALLETTSCHULE OTTOBRUNN eine im besten Sinne werksgerechte Choreographie vor. Dadurch und mit den dazugehörigen "tierischen Kostümen" konnte den anwesenden Kindern (und Erwachsenen) die Vorstellung dieses tierischen Karnevals in Perfektion nahegebracht werden. Man sah teilweise vollendete Akrobatik, nicht nur bei einer Wasserschlange im Aquarium, und beim "Schwan" fühlte man sich sogar auch durch die Kostüme der Tänzerinnen bei Tschaikovskys "Schwanensee". Bei den Tanzszenen hatte sich verständlicherweise Jacques Offenbachs (auch ein Franzose) Cancan eingeschlichen (Arr. Franz Schimak), nicht nur hervorragend getanzt von den Balletteusen, sondern auch ebenso kostümiert.

Besonders fiel auf, daß bei dieser ergötzlichen Stunde die anwesenden Kinder sich völlig ruhig verhielten. Ein gutes Zeichen. So bringt man die Jugend (und nicht nur diese) hin zur klassischen Musik. ISt