"HELDEN", Klaus Florian Vogt, Arienabend - 3. Mai 2012

Unter das Motto "Helden" stellte Klaus Florian VOGT seinen Arienabend im Herkulessaal, wobei er im Wesentlichen auch Arien aus seiner neuen CD "Helden" vorstellte.

Begleitet hat den Künstler bei seinen heldischen Vorträgen das ORCHESTER DER NORDWESTDEUTSCHEN PHILHARMONIE unter der Stabführung von Julien SALEMKOUR, der nicht nur eine sehr gute Sängeruntermalung bewies, sondern auch in den Orchesterstücken, vorwiegend bei Richard Wagners Vorspielen zu "Lohengrin" und "Die Meistersinger von Nürnberg" eine gute Leistung erbrachte (warum ein Buh aus dem Publikum?).

Mit seinem Heldengesang schoß an diesem Abend Klaus Florian Vogt den Vogel ab - eine schlank geführte helle Tenorstimme zeichnete seine Helden der Opernbühne aus, wobei sogar die italienischen Opernhelden wie Puccinis Cavaradossi und Verdis Rodolfo hinsichtlich Technik und Ausdruck nicht zu kurz kamen. Mit ein wenig Italianità darin wäre es noch besser geworden, aber der Künstler hat eine hell gefärbte, sehr textverständliche deutsche Stimme, ein Ausflug in die italienische Oper ist deshalb gut möglich. Beeindruckend und ausdrucksbetont sein Max schon gleich zu Beginn, ebenso weich und anschmiegsam sein Tamino im Anschluß daran.

Nach der Pause stellte der Künstler nur Wagner-Helden vor (dieses Mal im Frack-Outfit), und brachte zunächst seinen Siegmund, den er mit großem Erfolg erst kürzlich in der Staatsoper München sang, zu Gehör und glänzte dann infolge in seiner Paraderolle des Lohengrin in fast überirdischer Vortragsweise, man konnte sich den Gralsritter in seiner silbernen Ritterrüstung bildlich vorstellen. Er schloß sein Heldenprogramm, in dem er teilweise selbst moderierte, mit dem Preislied des Walter von Stolzing.

Zwei Zugaben erzwang sich das Publikum, es erklang "Ach so fromm, ach so traut" aus der Oper "Martha" und "Dein ist mein ganzes Herz" aus Franz Lehars "Land des Lächelns". Es war ein Mammutprogramm, das der Künstler sich da aufbürdete, daher gab es auch keine 3. Zugabe mehr zur Enttäuschung mancher im Publikum, und das war gut so. Eine Stimme braucht auch eine Erholungsphase, um gut weitermachen zu können. ISt