Liederabend Joyce DI DONATO - 14. Juli 2012

Fast ausschließlich nur während der Opernfestspiele kann man die dort engagierten Sänger auch in Liederabenden erleben, wo sie ihr großes Können dem Publikum präsentieren können. An diesem Abend erlebte man die große Joyce DI DONATO, die ihre Fans im ausverkauften Haus mit einem venezianischen Programm bezauberte, das sie selbst in ihrer Heimatsprache auch teilweise moderierte.

Offenbar haben sich einige Komponisten mit der Lagunenstadt und ihren Gondeln befaßt. Zu Beginn hatte sie Barockoper im Programm, mit der Arie der Ippolita aus "Ercole sul Termodonte", von Vivaldi stimmte sie bereits auf die Wellen des Meeres ein und setzte mit Gabriel Fauré fünf Melodien von Venedig in äußerst prägnantem Vortrag den 1. Teil ihres Liedprogramms fort, wobei besonders "En sourdine" mit Melancholie in der Stimme erklang und "C'est l'estase" kompositionsgerecht vorgetragen zum Höhepunkt dieser Liedfolge wurde.

Mit ihrem Erfolgskomponisten Rossini konnte sie mit drei Liedern der Gondoliere-Braut Anzoleta ihr Liedprogramm humoristisch im Vortrag vor der Pause beenden, und fuhr anschließend mit deutschen Komponisten wie Franz Schubert und Robert Schumann ("Gondelfahrer" und zwei venezianischen Liedern) fort, in welchen sie im Vortrag ihre berühmte Höhe und Tiefe sowie einen temperamentvollen Vortrag voll ausleben konnte. Den fast unbekannten englischen Komponisten Michael Head sowie Reynaldo Hahn präsentierte sie ebenfalls mit venezianischen Liedkompositionen, bei denen durch die einfühlsame Musikalität des sie begleitenden Pianisten David ZOBEL teilweise sogar Meeresrauschen und Wellenbewegung herauszuhören waren.

Mit zwei Zugaben ("Sposa" von Vivaldi und "Somewhere over the rainbow") schloß die Künstlerin ihr interessantes Programm, die den Abend trotz Erkältung zu einem Höhepunkt der Münchner Opernfestspiele machen konnte. ISt