"L'ELISIR D'AMORE" - 30. April 2013

Eine endlich durchdachte Inszenierung (David BÖSCH) erwartet das Opernpublikum hier. Der Regisseur ließ den schlauen Dottore Dulcamara (eine Glanzleistung des stimmlich bestens disponierten Erwin SCHROTT als Vollblutkomödiant) als Außerirdischen in einem Raumschiff und den Liebestrank als nur in dieser Hemisphäre produziertes merkwürdiges Pumpgetränk erscheinen. Das Drumherum mit sehr gut gezeichneten Figuren war der Musik Gaetano Donizettis, die reiner Belcanto ist, würdig und machte den Abend zu einem fulminanten Vergnügen. Mit Herzen und Luftballonen stattete Patrick BANNWART die Bühne durchdacht aus, und die Kostüme von Falko HEROLD paßten sich sehr gut dieser Inszenierung an.

Als Adina debütierte Eri NAKAMURA und zeigte auf, welch hervorragende Stimmen das Ensemble der Bayerischen Staatsoper aufweist. Ihre Stimme neigt zum Koloratur-Sopran und konnte deshalb Donizettis Kompositionsgedanken für diese Rolle voll erfüllen, zumal sie auch noch darstellerisch für diese Rolle bestens besetzt war. Ihr Nemorino (Dimitri PITTAS) zeigte mit fülligem kräftigem und sehr gut geschultem Tenor nicht nur eine sehr gute sängerische Leistung, sondern leistete auch noch unglaublichen körperlichen Einsatz für diese Partie.

Den Belcore mit Fabio Maria CAPITANUCCI zu besetzten, war ebenfalls eine sehr gute Wahl, er entsprach ganz den Vorstellungen einer grobschlächtigen Soldatenfigur, zumal Herr Capitanucci noch dazu mit einer kräftigen Baritonstimme ausgestattet ist, die geradezu für solche Rollen prädestiniert zu sein schein. Alt gewohnt in dieser Inszenierung ist die sehr gute schauspielerische Leistung von Tara ERRAUGHT als Gianetta.

Besonders beeindruckt hat an diesem Abend die Chorleistung des CHORs DER BAYERISCHEN STAATSOPER unter der Einstudierung von Stellario FAGONE, besonders spielfreudig waren hier die Damen, die sich nicht nur stimmlich, sondern auch darstellerisch sehr gut präsentieren konnten (hier besonders zu erwähnen als die interessierten Bräute an dem plötzlich reich gewordenen Nemorino). Leo HUSSAIN, der anfänglich nicht genau zu wissen schien, ob er das best disponierte BAYERISCHE STAATSORCHESTER durch eine Belcanto-Oper zu führen hat, fand dann aber den Weg zu einer guten Abendleistung. ISt