"DIE ZAUBERFLÖTE" - 17. November 2013

In August EVERDINGs altbewährter märchenhafter Inszenierung, Neueinstudierung Helmut LEHBERGER (leider gab es an diesem Abend eine leichte Panne bei der Bühnenmaschinerie), gab es nur zwei überragende Sänger, nämlich Daniel SCHMUTZHARD als Papageno, der mit dieser Partie bereits an allen Weltbühnen auftritt, und die Darstellerin der Königin der Nacht Albina SHAGIMURATOVA, die mit ihren kräftigen und ausgefeilten Koloraturhöhen das Publikum begeisterte. Herr Schmutzhard kann diese Partie mit einer ungeheuer starken Gestaltungsintensität interpretieren, und ist schon allein durch sein Äußeres die Idealgestalt dieser mit allen Höhe und Tiefen ausgestatteten menschlichen Figur in diesem Kreis der Esoteriker, daneben besitzt er eine ausgeprägte Stimmfärbung, so daß er in allen Baritonfächern zu Hause sein kann. Eine gesicherte Weltkarriere kann man ihm guten Gewissens voraussagen.

Die übrigen Protagonisten kamen über das Mittelmaß nicht hinaus, dies besonders zu bemerken bei Toby SPENCE als Tamino, dessen Stimme am Ende mit leichtem Sprechgesang ausgestattet, überanstrengt klang. Genia KÜHMEIER als Pamina war an diesem Abend sehr zurückhaltend, Günther GROISSBÖCK sang den Sarastro zwar stimmlich überzeugend, aber er fühlt sich doch in den großen Wagner-Baß-Partien mehr zu Hause.

Die drei Damen Laura TATULESCU, Tara ERRAUGHT und Okka von der DAMERAU zeigten eine Übereinstimmung in ihrem Spiel bei ihrem Werben um Tamino gleich zu Beginn und konnten somit auch stimmlich überzeugen. Der Sprecher war mit Tareq NAZMI ausreichend besetzt, ebenso sang Maria GELENG eine rollengerechte Papagena. Monostatos war mit Ulrich REß hörbar besetzt, ebenso die beiden Geharnischten mit Francesco PETROZZI und Christoph STEPHINGER.

Die drei Knaben des TÖLZER KNABENCHORs waren für diesen Abend mit den für diese Partien nötigen Stimmen gut ausgesucht. Die Kleinstpartien wie die vier Priester und drei Sklaven fügten sich mit Michael VOGTMANN, Francesco Petrozzi, Ingmar THILO, Ivan Michael UNGER, Markus BAUMEISTER, Walter von HAUFF und Johannes KLAMA gut in die Darstellerriege ein, ebenfalls der CHOR DER BAYERISCHEN STAATSOPER unter Sören ECKHOFF.

Das BAYERISCHE STAATSORCHESTER wurde vom Chefdirigenten des Mozarteums Salzburg Ivor BOLTON herausragend geführt, so daß man sich rein vom Orchester in die Zeit Mozarts zurückversetzen konnte, in das sich die Soloflöte von Paolo TABALLONE und das Klaviaturglockenspiel von Nobuko Nishimura-FINKENTEY gut einfügten.

STATISTERIE und KINDERSTATISTERIE unter der choreographischen Mitarbeit von Beate VOLLACK waren gut einstudiert, vor allen Dingen erzeugen bei jeder Aufführung die "wilden Tiere" Jubel bei den anwesenden Kindern im Publikum. I.St.