ANNETTE DASCH - 2. August 2009

Einen wie großen Anteil die Akustik am Gelingen eines Konzertes hat, zeigte sich am 2. 8. in der Kirche am Markt in Hamburg-Blankenese.

Annette DASCH überforderte im ersten Teil ihres Liederabends das kleine, steinerne Kirchenschiff mit opernhaft ausladenden Höhen, die hart und laut von den Wänden zurücktönten. Zudem ließ die Überakustik die Textverständlichkeit verschwimmen, obwohl die Sängerin sichtbar deutlich artikulierte. So blieben Mendelssohn und Brahms über weite Strecken relativ einförmige Demonstration einer zweifellos hervorragenden Gesangstechnik, die hier aber mehr als Selbstzweck denn als Ausdrucksmittel erschien.

Daß sie auch anders kann, demonstrierte die Sängerin beim wunderbar warmen, schön zurückgenommenen Beginn von Brahms "Unbewegte laue Luft", ein Eindruck, der sich dann im zweiten Teil, bei dem sie sich den räumlichen Gegebenheiten anpaßte, erfreulicherweise durchgehend fortsetzte. In englischen Liedern von Haydn und vier "Wunderhorn"-Liedern von Gustav Mahler setzte sie auf differenzierte Dezenz - und gewann. Im Piano klang die Stimme weicher und wärmer, die Wortverständlichkeit nahm zu, womit die einzelnen Lieder auch ein inhaltliches Gesicht bekamen.

Als kongruente Partnerin am Flügel erwies sich die Schwester Katrin DASCH. HK