"RIGOLETTO" - 13. Juli 2013

Mit Giuseppe Verdis Trilogia popolare ("Rigoletto", "La Traviata", "Il Trovatore") , an diesem Abend "Rigoletto", versuchen sich die Tiroler Festspiele im Verdi -Jahr, und dieser Versuch mag, zumindest beim "Rigoletto", als gelungen bezeichnet werden, zumal die musikalische Leitung und die Regie wieder in der Hand von Maestro Gustav KUHN lagen.

Die Inszenierungen in Erl, die ohne das neue Festspielhaus meist im Passionsspielhaus stattfanden, mußten in diesem Jahr alle in das neue Festspielhaus verlegt werden, das ein Gewinn für das Tiroler Landl ist und sich sehr gut in schwarzer Formation vom weißen trapezförmigen Passionsspielhaus abhebt, da dort in diesem Haus wieder die Passion Christi gezeigt wird. Gustav Kuhn zeigte eine in dunklem schwarz fast leere Bühne, die er in bestimmten Szenen in roter Farbe erscheinen ließ und ab und an mit Licht dieselbe in sanfte Lichtreflexe tauchte. Zudem war die Bühne mit wenig Requisiten wie verstellbare Kisten, Tisch, wenigen Stühle und zwei Sofas ausgestattet, (Bühnenbild Jan Hax HALAMA), was wieder einmal beweist, wie wenig man braucht, um trotzdem eine geglückte Operninszenierung auf die Beine zu stellen. Die Personenführung war perfekt. Die Kostüme von Lenka RADECKY waren der Jetztzeit angepaßt, die Standesunterschiede waren durch Halskrausen gekennzeichnet, so trug der Duca zu einer Rokokoperücke mit seinem Hofstaat weiße Halskrausen, Rigoletto rote und Sparafucile schwarz, während man die Damen ohne dieselben ließ, eine nicht uninteressante Kostümierungs-Idee.

Sein ORCHESTER mit seinen bewährten Musikern der Tiroler Festspiele Erl dirigierte Gustav Kuhn wie immer meisterhaft, ab und an hatte man allerdings das Gefühl, daß er bei Richard Wagner wie gewohnt zu Hause ist, was sich aber im Laufe des Abends als klug durchdacht erwies. Er vermochte das ihm zur Verfügung stehende Sängermaterial der Accademia di Montegral sehr gut über den Abend zu führen.

Als Rigoletto stand ihm James ROSER zur Verfügung, der diese Figur des verzweifelten Narren mit einem warmen gefühlsbetonten Bariton sehr gut zeichnen konnte. George Vincent HUMPHREY als Duca di Montova glaubte man den Gewohnheitsverführer nicht unbedingt, er konnte diese Figur nicht mit ausreichender sinnlicher Ausstrahlung herüberbringen, zumal er stimmlich sich nicht so ganz entscheiden konnte, in welchem Fach er zu Hause ist. Erst zum Schluß erklangen in der guten Höhe des Tenors einige Italinitá-Höhen. Als Gilda konnte Sophie GORDELAZDE gut überzeugen, ihre Koloraturen erklangen perfekt, allerdings mit einem leichten metallenen Stimmtimbre, was ihren Vortrag nicht mit dem für diese Rolle wichtigen Einfühlvermögen ausstattete.

Eine Stimmentdeckung des Abends dürfte die füllige hervorragend geschulte Baß-Stimme von Yasushi HIRANO als Sparafucile darstellen, düster, schwarz, brutal und bösartig zeichnete er diese Figur. Die Maddalena von Michaela BREGANTIN war ausreichend für diese Partie interpretiert. Eine sehr gute Leistung erbrachte Johannes SCHMIDT in den kurzen Passagen des Monterone. Anna Lucia NARDI als Giovanna, Frederik BALDUS als Marullo, Patrizio SAUDELLI als Borsa sowie das Ehepaar Ceprano von Ezio Maria TISI und Mariacarla SERAPONTE sowie in den Kleinstrollen des Paggio und dem Uschiere (Maria LADURNER und Nicola ZICCARDI) zeigte man eine gute Interpretenwahl.

Sehr gut kam die Chorleistung der CHORAKADEMIE DER TIROLER FESTSPIELE in Zusammenarbeit mit der CAPELLA MINSK unter der Leitung von Ljudmila EFIMOVA und Marco MEDVED beim Publikum an. ISt