"LE NOZZE DI FIGARO" - 12. Januar 2007

Fast ist es mir schon unheimlich, daß all die zuletzt besuchten Aufführungen von einer Qualität waren, die kaum Wünsche offen ließen. So war auch dieser Abend von sehr guten Einzelleistungen , aber auch von einer guten Ensembleleistung geprägt.

Es begann schon damit, daß der Dirigent des Abends, der junge Philippe JORDAN das ORCHESTER und auch die Sänger frisch und spannend führte. Es war ein ziemlich junges Ensemble auf der Bühne, das tat der Aufführung sehr gut und das hat auch bewiesen, daß es selbst in einer alten, traditionellen Inszenierung Leben geben kann.

Erwin SCHROTT hatte ich ja schon vor einiger Zeit in dieser Rolle gesehen und gehört . Die zweite Begegnung hat mich sogar noch mehr in seinen Bann gezogen. Die Stimme ist kräftig und zart zugleich , seine Textgestaltung im Parlando sehr nuanciert . Seine Darstellung ist spritzig, aber nicht übertrieben. Und er wirkt!

Als Susanna stand eine sehr junge Sängerin auf der Bühne, Laura TATULESCU. Eine frische, gut geführte Stimme, ausreichend kräftig und voll Spielfreude. Somit eine perfekte Partnerin für ihren Figaro, und eine Sängerin von der man sicher noch viel erwarten wird können.

Elegant, gediegen das gräfliche Paar. Krassimira STOYANOVA strahlt Wärme aus und wußte ihren Sopran sehr differenziert einzusetzen. Und so einen Grafen muß man verzeihen! Simon KEENLISYDE ist ein Sänger, der durch seine bestechende Hingabe an den Text und die Musik für den Zuhörer einnimmt.

Etwas von Nervosität des Debüts geprägt war Michaela SELINGER als Cherubino. Sie konnte nicht wirklich begeistern. Bei den Nebenrollen bot man die besten Kräfte aus dem Haus auf: Michael ROIDER als Basilio, Cosmin IFRIM als Basilia, Ain ANGER als Don Curzio, Ejirio KAI als Antonio und Ileana TONCA als Barberina. Alle mit Erfahrung in den Rollen und boten somit eine schöne Ensembleleistung. EH