"WERTHER" - 12. September 2007

Elina GARANCA als Charlotte macht jeden Werther zum Erlebnis und meist vergißt man auch den Werther über ihre Leistung. Frau Garanca hatte nun nahezu zwei Jahre Charlotte-Pause in Wien gehabt, aber es war nicht festzustellen, daß ihr die Rolle vielleicht entglitten wäre oder eine negative Wandlung stattgefunden hätte. Im Gegenteil, sie ist mit der Rolle noch mehr verschmolzen und hat noch mehr an Tiefe gewonnen. Ihre Stimme ist nach wie vor samtig rund und ohne Schärfen in den Spitzentönen, und ihre klare Diktion wäre sehr beispielgebend für andere junge Sänger.

Was nun den Titelhelden anbelangt, so war Giuseppe Sabbattini vorgesehen, dieser hatte aber alle Vorstellungen abgesagt und der junge Stefano SECCO sprang ein. Es war eine ganz respektable Leistung, die der junge Mann ablieferte, aber um ein wahrlich großer Werther zu sein, fehlt noch viel. Ich gehe aber davon aus, daß die Unsicherheiten sich nach weiteren Vorstellung sicher gelegt haben. Eine gefällige, aber nicht sehr kräftige Stimme, gute Technik und auch Artikulation hat der junge Tenor, aber die Darstellung ist noch sehr oberflächlich. Gute Ansätze sind vorhanden, und es ist sicher interessant, den jungen Mann weiter zu beobachten.

Fast alle anderen Interpreten sind schon gut erprobt ( Adrian ERÖD als Albert, Janusz MONARCHA als Le Bailli und Schmidt Benedikt KOBEL) und haben stimmlich und darstellerisch die Rollen gut ausgefüllt.

Neu war Jane ARCHIBALD als Sophie. Eine frische junge Stimme und eine gefällige Rollengestaltung. Ebenfalls neu dazugekommen Dan Paul DIMITRESCU als Johann. Ein guter Sänger aus dem Hausensemble.

Am Pult stand Miguel GOMEZ-MARTINEZ und führte das ORCHESTER behutsam Er war auch für die Sänger ein guter Partner.

Über die Inszenierung habe ich schon einige Male berichtet, und so würde ich mich nur wiederholen. EH