"UN BALLO IN MASCHERA" - 28. Januar 2013

Zittern und Bangen, wird Roberto ALAGNA sein Debüt als Gustavo in der "Maskenball"-Serie geben oder nicht? Im Dunstkreis der entsetzlichen Wettersituation, Schnee, Minusgrade, Regen wäre es sogar verständlich gewesen. Aber der Umfeldsituation wurde getrotzt, das Debüt fand statt, wie auch ziemlich alle Rollen mit Wien-Debütanten besetzt waren.

Das Niveau der Aufführung war leider sehr unterschiedlich, und es begann bereits beim Dirigenten Philippe AUGUIN, denn dieser konnte mit den Sängern und dem ORCHESTER nur sehr selten eine harmonische Einheit bilden.

Erfreulich war zweifellos Sondra RADVANOVSKI als Amelia, obwohl ihre Stimme sehr kraftvoll, dramatisch ist, bringt sie doch in der Darstellung auch die leisen Gefühle zum Ausdruck.

Ebenso erfreulich Roberto Alagna, der zum ersten Mal den Gustav III. gab. Er benötigte zwar einige Zeit, bevor er stimmlich voll präsent war, aber der Schluß war sehr beeindruckend, und er hat auch darstellerisch den liebenden, aber verzichtenden König sehr intensiv gestaltet. Für ihn war dieses Debüt ein sehr schöner Erfolg.

Mit IleanaTONCA, ein sehr sicherer und quirliger Page Oscar, und dem jungen Allessio ARDUINI in der kleinen Rolle des Christian schließt sich der Reigen der absolut positiven Leistungen.

Gabriele VIVIANI als Ankarström blieb leider blaß, sowohl gesanglich als auch darstellerisch, was im Zusammenspiel mit der sehr starken Sondra Radvanovski besonders auffiel. Für die Rolle der Ulrica stand Monica BOHINEC auf der Bühne. Die Sängerin hat für diese Rolle nicht die entsprechende Tiefe, und damit ist viel verloren.

Das Publikum bejubelte Roberto Alagna und Sondra Radvanoski besonders, aber auch die anderen Interpreten wurden gefeiert. EH