"PARADISI GLORIA", Mozart, Kodaly - 17. März 2006

Mit dem Jahr 2006 wird nicht nur auch in dieser Reihe Mozart gedacht, sondern man ist auch in die Herz-Jesu-Kirche zurückgekehrt, diesen Bau, der einen so wundervollen Rahmen für die Konzerte bietet, die geistliche Musik aus alter und neuer Zeit in Verbindung bringen sollen.

So präsentierte auch dieses Konzert eben Mozart mit seiner für den Erzbischof Colloredo in Salzburg geschriebenen "Missa longa, KV 262" und dem ebenfalls in Salzburg uraufgeführten "Te Deum, KV 141", wobei an diesem Abend besonders die Messe beeindruckte.

Das zwanzigste Jahrhundert war durch Zoltán Kodaly vertreten. Auch von ihm waren gleich zwei "Te Deum" zu hören. Zunächst die Motette für Chor a capella nach einem Text von Sándor Sík, das seine Dankpreisung fast fortwährend wiederholt: "Hála légyen - Dank sei Dir!" Dieser schlichte Aufbau verfehlt seine Wirkung nicht. Die Musik zwischen Motette und Volksmusik ist von großer Eindringlichkeit.

Ohne Unterbrechung leitete Lothar ZAGROSEK über zu Kodalys anderem Te Deum, dem "Budapester Te Deum", das der Komponist 1936 anläßlich des 250. Jahrestages der Befreiung Budapests von den Türken geschrieben hat. Hier vereinigt Kodaly zum lateinischen Text einen ungarischen Nationalklang, der, da dem Thema angemessen, dem Werk sofortigen Erfolg bescherte.

Der CHOR DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS (Einstudierung Michael GLÄSER) konnte insbesondere in der Mozart-Messe punkten.

Bei den vier Solisten überzeugten besonders die Damen, wobei Alexandra LUBCHANSKY, wie auch Kurt AZESBERGER, kurzfristig eingesprungen waren. Claudia MAHNKE bezauberte mit reinem Schönklang ohne dabei den Ausdruck zu schmälern, etwas, was Steven HUMES' Baß noch ausbauen kann.

Lothar Zagrosek bewies wieder einmal, daß er sich auf Mozart genauso versteht, wie aufs Zeitgenössische, wobei ihm das MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER gern folgte. KS