„LES CONTES D'HOFFMANN“ - 5. Mai 2005

Bravo Hoffmann, bravo Rolando VILLAZÒN. Meine zweite Bühnenbegegnung mit dem Sänger, dazwischen gab es auch noch die Fernsehaufzeichnung von „Elisir d’amore“ aus der Staatsoper ebenfalls mit Rolando Villazòn. Jede Vorstellung eine besondere Freude. Drei verschiedene Rollen, drei Stimmen, drei Gesichter. Ganz außergewöhnlich die Wandlungsfähigkeit des Sängers.

Sein Hoffmann, technisch sicher, mit strahlenden Höhen, aktiv in der Darstellung: verstört, zerrissen, komisch. Was immer es an Regungen bedurfte, Rolando Villazòn hat es bereit, verzerrt nichts und bleibt immer glaubwürdig.

Mit diesem Energiebündel mitzuhalten…. sehr, sehr schwer bzw. unmöglich. Philippe ROUILLON war ein matter Interpret der Bösewichter, blaß, obwohl schönstimmig, auch Nadia KRASTEVA als Giulietta, und wenig präsent Cornelia SALJE als Muse.

Milagros POBLADOR ist eine sehr sichere Sängerin und hat auch an dem Abend wieder bewiesen, daß Koloraturpartien wie die Olympia ihre Domäne sind. Krassimira STOYANOVA war eine innige, stimmlich sehr ausgeglichene Antonia.

Die Nebenrollen waren alle aus dem Stammpersonal besetzt und sehr gut eingespielt. Spalanzani Hans Peter KAMMERER, Crespel Dan Paul DUMITRESCU(sehr stimmgewaltig) und Schlémil als Rolledebüt Eijirio KAI.

Das Dirigat oblag Frédéric CHASLIN, der sich um die Sänger bemühte und mit dem CHOR (unter Leitung von Ernst DUNSHIRN) gutes Einvernehmen fand. Im ORCHESTER herrschte hingegen nicht immer Einklang, aber darüber konnte man hinwegsehen, denn die meiste Aufmerksamkeit an diesem Abend gab es für Rolando Villazón.

Das Publikum bejubelte den Tenor und gab den Liebschaften respektvollen Beifall.

Es wird jetzt sehr interessant sein, diesen Sänger weiter zu verfolgen , sicher kann man von ihm noch einige Überraschungen erleben. Sein nächster Auftritt wir ja bei den Salzburger Festspielen der Alfredo in „La Traviata“ neben Anna Netrebko sein. Die Aufführungen sind seit langem ausverkauft, wie man hört, hätte man jede der Vorstellung zumindest drei Mal verkaufen können. Erfreulicherweise wird es eine Fernsehübertragung geben. Da kann man gespannt sein, nicht nur auf Rolando Villazón sondern auch auf Anna Netrebko. EH