MOZART VERSUS SALIERI

Unter der Leitung von Nikolaus HARNONCOURT fand die konzertante Aufführung von zwei Einaktern statt, von Salieri "Prima la musica, poi le parole", von Mozart "Der Schauspieldirektor".

1786 wurden die beiden Werke uraufgeführt, Anlaß war ein Fest, das Kaiser Joseph II. für den Generalgouverneur der Niederlande gab. Es entstand ein Wettstreit zwischen den Komponisten einerseits, andererseits aber auch zwischen deutschem Singspiel und Opera buffa. Die Absicht des Kaisers, das deutsche Singspiel zu fördern, war nicht von Erfolg gezeichnet. Der Text, auf den Salieri zurückgreifen konnte, war zweifellos besser als jener für Mozarts Werk, musikalisch war aber Mozart mehr Erfolg beschieden.

Der Wettstreit wiederholte sich unter Nikolaus Harnoncourt mit dem CONCENTUR MUSICUS und unter Mithilfe des Kabarettisten Michael NIAVARANI; der die verbindende Texte sprach; so gab es nicht nur einen musikalisch interessanten Abend, sondern auch einen höchst amüsanten. Das Orchester unter dem Maestro war sehr fröhlich gestimmt, animiert und präzise, was sich auch bei den Sängern widerspiegelte.

Bei "Prima la Musica" sangen die Damen Eva MEI (Tonino) und Delphine HAIDAN (Donna Eleonora) brillant und mit viel Freude. Franz HAWLATA präsentierte sich im Baßbereich sehr komödiantisch als Maestro, Paul Armin EDELMANN sang mit weichem, kräftigen Bariton die Rolle des Poeta, und die Herren überboten das gute Niveau der Damen noch weiter.

Im "Schauspieldirektor" war der gesangliche Hauptstreit zwischen den Damen Eva Mei und Patricia PETIBON, wobei ich der weicheren und sehr geschmeidigen Stimme von Eva Mei den Vorzug gebe. Patricia Petibon hingegen zeigt perfekte Stimmführung, die mit den Schwierigkeiten der Rolle leicht fertig wurde. Markus SCHÄFER sang tenoral verläßlich und in einer extrem kurzen Sequenz trat nochmals Paul Armin EDELMANN auf.

Das Publikum feierte das ganze Ensemble ausgiebig nach diesem launigen Abend. EH